Dellenbaugh, Mary / Kip, Markus / Bieniok, Majken / Müller, Agnes Katharina / Schwegmann, Martin (Hrsg.) Urban Commons – Moving Beyond State and Market
Reihe: Bauwelt Fundamente, Band 154 2015 ISBN-13: 978-3-038216612
244 Seiten
Sprache: Englisch
Verlag Birkhäuser, Basel
Band 154 der Reihe Bauwelt Fundamente dokumentiert interdisziplinäre Forschungsergebnisse zum urbanen Gemeingut, den „Urban Commons“
Über den Inhalt
Spätestens seit David Chipperfield im Jahr 2012 die Architekturbiennale unter das Motto „Common Ground“ stellte, ist das Thema des Gemeinguts, der „Commons“, im Architekturdiskurs angekommen. Doch: Wie genau definiert sich dieses Gemeingut? Und kann man es überhaupt planen? Die Autoren der am 1. Juni 2015 erscheinenden Publikation Urban Commons stammen aus so unterschiedlichen Fachdisziplinen wie Architektur, Psychologie, Geografie, Stadtplanung und Soziologie. Gemeinsam haben sie als Urban Research Group Grundlagen und Wirkungsweisen der „Commons“ empirisch und theoretisch untersucht:
Städtischer Raum ist ein Gemeingut, ein Ort der Zusammenarbeit und des Verhandelns von Menschen, zugleich aber auch dessen Ergebnis. Städtischen Raum als ein Gemeingut zu verstehen folgt der Annahme, dass die Produktivität der Städte den Strategien des Staates und des Marktes vorausgeht, also gerade nicht aus ihnen resultiert. Dieser Ansatz stellt die These infrage, Urbanisierung sei kapitalgesteuert. Eine Reihe aktueller urbaner sozialer Bewegungen wie die Occupy-Bewegung oder die „Right to the City“-Zusammenschlüsse unterstützen diese Annahme. Gleichwohl existiert das urbane Gemeingut in engem Zusammenhang mit Staat und Markt. Beide versuchen, es zu kontrollieren und sich zu Nutze zu machen: Einerseits werden Initiativen zu gemeinschaftlichen Freiräumen von den Regierungen unterstützt, um städtischen Raum aufzuwerten und die Auswirkungen wirtschaftlicher Umstrukturierungen abzuschwächen. Andererseits wird das kreative und produktive Potenzial der „Urban Commons“ durch die anhaltenden Versuche untergraben, diese zu privatisieren und zu kommerzialisieren.
Der Band untersucht diese aktuelle Thematik theoretisch und empirisch anhand eines breiten Spektrums von internationalen Fallstudien – zum Beispiel in Berlin, Hyderabad oder Seoul. Aus dem Blickwinkel der Stadtforschung wird erstmals die breite Diskussion über die urbanen „Commons“ erschlossen, die derzeit in der Forschung und unter Aktivisten zu den Themen Wohnungsbau, öffentlicher Raum und städtische Infrastruktur geführt wird.
Buchpräsentation und Podiumsdiskussion
Gemeinsam mit dem Jovis-Verlag findet zum Make City Festival eine Buchvorstellung statt.
Am Mittwoch, 17. Juni 2015, um 19 Uhr im Bücherbogen am Savignyplatz, Stadtbahnbogen 593-594, 10623 Berlin
Es sprechen Dr. Martin Schwegmann, Mitherausgeber von Urban Commons – Moving Beyond State and Market,und Francesca Ferguson, Make City-Direktorin und Herausgeberin der Jovis-Publikation Make_Shift City. Renegotiating the Urban Commons.
Eine Podiumsdiskussion widmet sich der Frage, wie sich das Wissen über das urbane Gemeingut in der Praxis von Architektur- und Stadtplanung widerspiegelt.